Mit dem Eis in der Hand ging es weiter auf der A5 nach Norden.
Nächste Abfahrt Rosbach... war da nicht irgendwas? Genau, das ist doch der Sitz der Waldritter. Da die erste Etappe des Rennens zu einem besonderen Partner der Waldritter, nämlich der Østerskov Efterskole in Hobro (Dänemark) geht, beschloss ich die Chance zu nutzen und mir noch ein bisschen die Wetterau anzuschauen.
Ein Bärenschweizer wies mir den Weg zu einem lauschigen Plätzchen. Selbst die Römer sollen sich hier schon zu Hause gefühlt haben. Vielleicht haben sie auch schon die eigentlich nicht heimischen Nilgänse eingeschleppt, die plötzlich aufstiegen, als ich mit meinem Feuervogel anhielt, um die Aussicht zu genießen.



Es ist so schön ruhig hier. Keine Menschenseele weit und breit. Ich glaube, ich bleibe einen Moment.

Das war ein Start! Zuerst blieben drei der fünf Kontrahenten auf der Strecke und dann das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Rennkäfer. Ich hätte nie gedacht, dass der so viel Power unter der Haube hat. Das verspricht spannend zu werden!
Am Abend vor dem Rennen hatte mir jemand, der ständig mit seinem Feuerzeug am zündeln war, geraten, die A5 nach Norden zu nehmen. Ein bisschen Angst hat mir dieser Feuerteufel ja schon gemacht, aber trotzdem hielt ich mich an seinen Rat. Leider bog der Beetle auf die A45 ab und so trennten sich unsere Wege. Wie es ihm wohl ergeht?

Von meinem guten Start geblendet, beschloss ich dann, mir ersteinmal ein Eis zu gönnen und fuhr ab auf den Rasthof Schäferborn.


Ich staunte nicht schlecht, als ich mit meinem Eis in der Hand an der Raststätte stand und plötzlich eine weitere Teilnehmerin des Rennens mit lautem Geheul auf der Autobahn vorbeiziehen sah. Sie war kurzfristig für einen Freund eingesprungen, aber dafür fuhr sie bei Weitem nicht schlecht. Naja, die werde ich schon wieder einholen...

Ich musste meinem Bruder versprechen ihm ein Foto von jeder Station auf meiner Reise zuzusenden. Also stattete ich kurzerhand einem alten Freund einen Besuch ab.
Das selten debile Grinsen des Brontosaurus vor dem Senckenberg Museum in Frankfurt sollte den Beginn des Rennens markieren.

"Петр хороший день, С Днем Рождения!"
"Hallo Wassili, komm rein! Wir haben uns ja ewig nicht gesehen."

Das war eine gelungene Geburtstagsüberraschung. Mit meinem Bruder Wassili hatte ich beileibe nicht gerechnet. Es war bestimmt schon zwei Jahre her, dass wir uns zuletzt persönlich getroffen hatten und so war es nicht verwunderlich, dass der Abend etwas länger geriet...
Nach einer Falsche unseres gemeinsamen besten Freundes Fürst Nemirov verkündete Wassili feierlich, er habe noch ein ganz besonderes Geschenk für mich. Ich müsse mal wieder raus aus meinem Büro und hinaus in die Welt.
Aber was dann kam übertraf meine kühnsten Träume. Ein Wiesmann GT, allerdings kein gewöhnlicher... in Anlehnung an unsere gemeinsame Vorliebe für russische Märchen hatte Wassili aus dem Wagen einen wahren Feuervogel gemacht. Ivan Zarewitsch, der Prinz aus den Legenden, hätte ihn wohl nicht verschmäht! Auf seiner Haube loderten Flammen und unter ihr die Sehnsucht nach neuen Abenteuern.

Allerdings war das noch nicht alles. Wassili schenkte mir außerdem noch eine Art Abenteuerurlaub. Er war wohl der Meinung, ich hätte mich in letzter Zeit etwas zu viel um das Ölimperium unserer Familie und etwas zu wenig um mich selbst gekümmert. Ich sollte mit meinem neuen Spielzeug an einem Wohltätigkeitsrennen von Frankfurt am Main nach Hobro in Dänemark teilnehmen, während er so lange die Geschäfte leiten wollte.
Naja, ich will mich kurz fassen. Nach einer weiteren Flasche unseres geliebten Fürsten gab ich ihm mein Wort und fing am nächsten Morgen an zu packen.

Pjotr Pawlowitsch Jerschow - Петр Павлович Ершов
CEO Jerschow Öl - Генеральный директор Ершов нефть